Von Arnold Vaatz
Anstatt sich immer über Fernsehtalkshows zu ärgern und jeden Abend mit Wut im Bauch ins Bett zu gehen schalten viele Ossis einfach um: Von Politik auf Inspektor Barneby. Oder Netflix. In Thüringen haben sie mit dem Stimmzettel fortgesetzt, was sie vermutlich schon lange mit der Fernbedienung praktizieren: Die Abwendung von der Berliner Politik.
Die Nachrichten-Laufbänder sprechen von einem „historischen Sieg“ des Linken Ramelow. Nur: Bisher hatte dieser dank des von der AfD zur SPD übergelaufenen Abgeordneten Helmrich immerhin eine Mehrheit. Und nach seinem „historischen Sieg“ ist diese futsch. Komisch, wie „historische Siege“ aussehen! Richtig ist wohl: Aus Angst, die AfD könne stärkste Partei werden, häufelten die Thüringer Regierungstreuen ihre Stimmen bei der Linken. So ging es bei Sozis und Grünen mehr bergab als bei den Linken bergauf.