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Was bedeutet gute Bildung?

Foto: Thomas Kruse

Die Schule soll unseren Kindern umfangreiche Allgemeinbildung vermitteln und sie bestmöglich auf die Arbeitswelt und ein selbstbestimmtes Leben vorbereiten.

Trotz bedeutender Schritte in den letzten Jahren liegt bildungspolitisch viel Arbeit vor uns. Die aktuellen Lehrpläne stammen aus den 2000er Jahren. Sie sind längst nicht mehr zeitgemäß. Dass dringend Handlungsbedarf gegeben ist, erlebe ich als Mutter eines 13-jährigen Sohnes jeden Tag. So recherchiert mein Sohn Luis für seine Hausaufgaben etwa mit dem Smartphone im Internet. Oft „spricht“ er dabei mit virtuellen Sprachassistenten wie Siri und Alexa. Wenn er vor der Klasse referieren soll, nutzt er PowerPoint-Präsentationen und untermauert seine Fakten mit Videosequenzen. Anfang der 2000er, als das Smartphone für die meisten Leute kaum vorstellbar war, recherchierte man in der Bücherei. Man sprach nicht mit virtuellen Helfern, sondern mit einer Bibliothekarin aus Fleisch und Blut. Und im Unterricht hielt man Kurzvorträge - wenn man Glück hatte - mit einem Polylux.

Die Generation von heute und morgen wächst mit Schlagworten wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz auf. Der technologische Wandel schreitet in der Digitalisierung schneller voran als je zuvor. Und Kinder, die heute eingeschult werden, beginnen ihre Berufsausbildung in den 2030ern. Es ist nur zu erahnen, vor welchen Herausforderungen sie dann stehen werden.

So rasant sich die Technologie entwickelt, so dynamisch wird sich unser privates und berufliches Leben darauf einstellen, und so flexibel muss letztlich unser Bildungssystem sein. Wenn Sachsen weiterhin gut vorbereitete Menschen in die Berufsausbildung oder in das Studium schicken möchte, dann ist es konsequent, digitale Medien in den Schulalltag einfließen zu lassen. Die technische Ausstattung sowie die Weiterbildung der Lehrer ist dabei nur der halbe Weg. Es bedarf dringend einer Reformierung und eines stetigen Modernisierungsprozesses der Lehrpläne, damit unsere Kinder mit Büchern und der Schreibschrift genauso sicher umgehen können, wie mit den Anforderungen an eine digitalisierte Welt.

Unsere Heimat - die Zukunft im ländlichen Raum

Bild: Thomas Kruse

„Ökonomen schreiben Ost-Dörfer ab“ titelten Zeitungen

Die provokanten Presseartikel des Frühjahrs 2019 bezogen sich auf eine Studie, in der Wissenschaftler fordern, den ländlichen Raum nicht mehr zu unterstützen. Die Politik solle stattdessen rein auf Großstädte setzen. Unverhohlen schlagen die Forscher vor, Dörfer aufzugeben und ganze Landstriche der Natur zu überlassen.

Was die Wissenschaftler empfehlen, ist indiskutabel. Ihre Vorschläge sind nicht nur unmenschlich, sondern selbst unter wirtschaftlichem Blick schlicht falsch - und das sage ich nicht, weil ich im 450-Seelen-Dorf Schönerstadt lebe. Zwei Drittel der sächsischen Unternehmen und 60 Prozent der Arbeitsplätze findet man außerhalb von Chemnitz, Dresden und Leipzig. Diese Unternehmen und diese Menschen tragen maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg Sachsens bei. Es wäre fatal, dieses Potential zu missachten und nicht zu fördern.

Verantwortungsvolle Politik muss bei den Menschen sein, egal wo sie wohnen. Entgegen der Meinung weltfremder Forscher müssen wir unsere Dörfer und Kleinstädte stärker unterstützen. Wir müssen konsequent in Infrastruktur investieren. So muss es für jeden möglich sein, in max. 20 Minuten eine Autobahn oder eine Schnellstraße zu erreichen. Zugleich ist das Schienennetz zu modernisieren. Am wichtigsten für die ländliche Wirtschaft ist aber der rasche und flächendeckende Ausbau der Breitband- und Funknetze.

Innere Sicherheit

Kurzinterview mit Susan Leithoff für den Sachsenbrief

Sie sind Rechtsanwältin. Warum kandidieren Sie nun für den Landtag?

Aus meiner Praxis weiß ich, was es bedeutet Recht durchzusetzen. Ich sehe aber auch die Probleme. Wenn etwa die Strafe der Tat leider nicht immer auf dem Fuße folgt. Ich will mithelfen, dass sich die Menschen im Freistaat auf einen starken Rechtsstaat verlassen können.

Wo sehen Sie konkret Handlungsbedarf?

Mit dem neuen Polizeigesetz hat die CDU die Weichen schon richtig gestellt. Wir müssen unseren Polizistinnen und Polizisten den Rücken stärken, sie entsprechend ausrüsten und ihnen die Befugnisse geben, die sie in der heutigen Zeit brauchen. Aber es geht auch um ausreichend und gut ausgebildetes Personal. Wir wollen daher in den kommenden Jahren 1.000 neue Polizisten einstellen. Das gilt aber auch für die Justiz. Das Durchschnittsalter der Richterinnen und Richter an unseren sächsischen Gerichten ist bekannt. Das Thema müssen wir jetzt anpacken.

Wo drückt der Schuh in Ihrer Region?

Bei uns ist es vor allem eine Strukturfrage. Wir haben vor Ort kein Polizeirevier mehr. Sowohl in Brand-Erbisdorf und Sayda als auch Flöha sind lediglich noch nachgeordnete Dienststellen der Reviere Freiberg und Mittweida. Sie sind daher auch nicht permanent besetzt. Das geht nicht. Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass jemand vor Ort ist. Dafür werde ich mich mit ganzer Kraft einsetzen.

Seit einiger Zeit verfolgt die CDU eine Null-Toleranz-Strategie. Was bedeutet das?

Ich erlebe immer wieder, dass Verfahren eingestellt werden. Dabei handelt es sich meist um sogenannte Bagatelldelikte. Als CDU ist uns wichtig zu sagen: es gibt keine Kavaliersdelikte, sowas können wir nicht durchgehen lassen! Deshalb begrüße ich die Initiative von Justizminister Sebastian Gemkow, auch solche Straftaten konsequent zu verfolgen. Es ist schließlich Aufgabe des Staates, Gesetze auch durchzusetzen – ohne Ausnahme.